Die Nacht war nicht lang genug. Der Wecker sagt um 7.45 Uhr, dass wir aufstehen sollen.
Was läuft denn eigentlich in unserem Urlaub schief? Bedeutet Urlaub nicht: Spät aufstehen! Versuchen am Spätaufsteher Frückstücks Buffet noch was zu ergattern und dann ab ans Meer?
Im zweiten Jahr in Folge bei uns nicht.
Das Zodiak wartet gegen 9:30 Uhr wieder am Hafen und bringt uns heute ins Hinterland um Bären an der Küste zu beobachten. Das Wetter ist ok als wir am Campground losfahren. Bei Adventure Tours Tofino bereiten wir uns allerdings schon darauf vor, dass es evtl. regnen wird. Nichts geht über einen Friesennerz. 🙂
Darunter natürlich der Überlebensanzug für kalte Gewässer. Und da heute mit Regen zu rechnen ist, nehmen wir beide auch in der ersten Reihe Platz. Wir wollen ja nichts auslassen J
Shawn, der uns gestern schon auf der Waltour gefahren hat, war auch heute wieder Steuermann und Kapitän zugleich. Los ging`s und wir stoppten schon nach 10 Minuten abrupt unsere Fahrt. Angeblich säße ein Adler dort in den Bäumen. Gefühlt schaute ich eine Minute zu den Bäumen, bis ich den riesen Vogel sah. Da saß er und schaute mal nach rechts und mal nach links und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen.
Etliche Fotos später nahmen wir wieder Fahrt auf, um die Küstenstreifen nach Schwarzbären abzusuchen. Jetzt sind die Bären gar nicht so groß wie man sich diese vorstellt und für ein ungeübtes Auge auch nicht so leicht zu erspähen. Doch Shawn machte seine Sache gut und wir hatten unseren ersten Bären vor Augen. Bären sehen sehr schlecht und solange man sich mit dem Zodiak weit genug entfernt hält, interessieren sich diese wilden Tiere überhaupt nicht für uns Menschen.
Da war er nun und schlenderte ganz relaxt am Strand entlang. Drehte mal ein Stein um, schnupperte am Blattwerk. Super! Unser erster Bär! Wir machten etliche Bilder und fuhren dann weiter zu anderen Buchten.
Und da noch einer! Ein junger Schwarzbär machte sich an Heidelbeeren am Waldrand zu schaffen und schaute natürlich auch unter die Steine. Wir beobachteten Ihn dabei eine ganze Weile. Als er sich langsam entfernte legten wir beide die Kamera zur Seite um ihm nachzuschauen. Plötzlich stand er auf seine Hinterbeine und rieb sich den Rück an einem Baumstumpf. Für ein Bild reichte der Augenblick leider nicht aus und so bleibt uns diese Erinnerung „in mind“.
Wir haben noch einen weiteren Bären gesehen, dieser verzog sich aber direkt wieder in das Dickicht und wollte nichts von uns wissen.
Kurz darauf finge es an zu regnen und zwar richtig. Durch unsere doppelte Haut kam zum Glück nichts durch und es war auch schon wieder Zeit, sich auf den Rückweg zu machen.
Im Office gab es dann heißen Tee um die kalten Finger wieder etwas aufzuwärmen.
Weiter ging es dann nach Ucluelet, 40 km Richtung Süden. Das Wetter wurde nicht wirklich besser und wir entschieden uns erst einmal für einen kleinen Lunch. Da das Wetter immer noch nicht besser wurde, ruhten wir uns noch ein bisschen aus. Alles warten half nichts. Regenjacke an und los ging`s.
Wir liefen den Wild Pacific Trail und es war gar nicht so schlimm mit dem Regen. Überrascht 😉 durch diese Erfahrung, liefen wir auch noch den Rainforest Trail, der wirklich wunderschön angelegt ist. Der ganze Weg führt über Holzblanken durch einen der wenigen noch existierenden Temperierten- Regenwälder. Gegenüber den Temperierten-Regenwälder gibt es noch die Tropischen-Regenwälder. Das wusste ich bisher ehrlich gesagt auch nicht. Absoluter Wahnsinn. Natürlich hat es leicht geregnet, aber hey wir sind in einem Regenwald. Dann war es auch schon wieder halb sieben und wir fuhren zurück zum Campground.
Morgen werden wir sicherlich noch den 2. Rundweg im Regenwald laufen.